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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 38

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 38 - Teil derselben bedeckt der eiseme Beschlag, so da das Holz kaum am untersten Ende hervorsieht; oben an der Spitze sind an beiden Seiten einige gebogene Spitzen, in der Form von Angelhaken, nach unten gekrmmt. Im Gefecht schleudert nun der Franke einen solchen Angon. Wenn er den Menschenleib trifft, dringt natrlich die Spitze ein, und es ist fr den Getroffenen ebenso wie fr einen anderen schwer, das Gescho herauszuziehen; denn die Widerhaken, die im Fleisch stecken, leisten Widerstand und vermehren die Schmerzen, so da der Feind, selbst wenn die Wunde an und fr sich nicht tdlich war, doch zugrunde gehen mu. Wenn dagegen der Schild getroffen ist, so hngt der Speer von dem-sekben herab und bewegt sich gleichzeitig mit demselben, und das unterste Ende schleppt am Boden nach. Der Betroffene kann den Speer nicht herausziehen wegen der eingedrungenen Haken und auch nicht abhauen, da das Holz durch das umgelegte Eisen geschtzt ist. Sieht das der Franke, so springt er schnell darauf und tritt auf den Lanzenschaft, so da der Schild herabgedrckt wird, die Hand des Eigentmers nachgeben mu und Kopf wie Brust entblt werden. Dann ist es ein Leichtes, den unbedeckten Gegner zu tten, entweder durch einen Axthieb auf den Kopf oder durch einen Sto mit einem zweiten Speer in die Kehle. So ist die Bewaffnung der Franken, und dergestalt rsteten sie sich zum Kampf. 18. Bonifatius in Geismar. 723. Quelle: Willibald, Leben des heiligenbonifatius(Lateiuifch)^). Vi,22und23. bersetzung: Wilhelm Arndt, Leben des h. Bonifatius von Willibald. 2. Aufl. Leipzig 1888. (Gesch. d. d. B. 2. Ausg. Bd. 13.) S. 30 und 31. 22. ... Damals empfingen viele Hessen, die den katholischen Glauben all-genommen und durch die Gnade des siebengestalteten2) Geistes gestrkt waren, die Handauflegung; andere aber, deren Geist noch nicht erstarkt, verweigerten, des reinen Glaubens unverletzbare Wahrheiten zu empfangen; einige auch opferten heimlich Bumen und Quellen; andere taten dies ganz offen; einige wiederum be-trieben teils offen, teils im geheimen Sehereien und Weissagungen, Wunder und Zauberformeln; andere dagegen beobachteten Zeichen und Vogelflug und pflegten die verschiedensten Opfergebruche^); andere dagegen, die schon gesunderen Sinnes waren, taten nichts .bort alledem. Mit dieser Rat und Hilfe unternahm er es, eine ungeheure Eiche, die mit ihrem alten Namen die Joviseiche^) genannt wurde, in einem Orte, der Geismar hie, im Beisein der ihn umgebenden Knechte Gottes zu fllen. Als er nun, in seinem Geiste khn entschlossen, den Baum zu fllen begonnen hatte, verwnschte ihn die groe Menge der anwesenden Heiden *) Der Priester Willibald war ein jngerer Zeitgenosse des Bonifatius. Er schrieb das Werkchen um das Jahr 768 in einer Zelle der St. Viktorskirche in Mainz. Zur Ab-fassung der Lebensbeschreibung veranlate ihn der Erzbischof Lullns von Mainz (gest. 786 zu Hersfeld), der bekannte Schler und Amtsnachfolger des Bonifatius; Lullus untersttzte seine Arbeit auch dadurch, da er ihm reichliches Material bot. Aus diesem Grunde ist das Bchlein sehr wertvoll. 2) Vgl. Jes. 11, 12: Es wird eine Rute aufgehen .... 3) Vgl. Tacitus, Germania 10. *) Jupiter ist der westgermanische Donar (tot. Jovis dies, frz. jeudi, ahd. donares-tag, nhd. Donnerstag). Dem Donar war die Eiche geweiht (vgl. S. 5. Anm. 6),

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 48

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 48 - 18. An Sonntagen sollen keine Versammlungen und Landsgemeinden ge-halten werden, auer im Falle dringender Not oder in Kriegszeit, sondern alle sollen zu der Kirche sich begeben, um das Wort Gottes zu hren, und sollen beten und gute Werke tun. Ebenso sollen sie an den hohen Festen Gott und der Kirchengemeinde dienen und weltliche Versammlungen lassen. 19. Ferner beschlo man auch die Satzung aufzunehmen, da alle Kinder innerhalb eines Jahres getauft werden sollen. Und wir bestimmen, da wenn es jemand unterlt, sein Kind im ersten Jahr zur Taufe darzubringen ohne Wissen oder Erlaubnis des Priesters, der Adlige 120, der Freigeborene 60, der Lite 30 Schillinge an den Schatz entrichten soll..... 21. Wer an Quellen oder Bumen oder in Hainen ein Gelbde tut oder etwas nach heidnischem Brauch darbringt und zu Ehren der bsen Geister speist, hat, ist er ein Adliger, 60, ist er ein Freigeborener, 30, ist er ein Lite, 15 Schillinge zu entrichten. Vermgen sie aber die Zahlung nicht gleich zu leisten, so sollen sie in den Dienst der Kirche gegeben werden, bis die Schillinge gezahlt sind. 22. Wir befehlen, da die Leiber der christlichen Sachsen auf die Friedhfe der Kirchen und nicht nach den Grabhgeln der Heiden gebracht werden. 23. Die (heidnischen) Priester und Wahrsager befehlen wir den Kirchen und Geistlichen auszuliefern . . . 34. Wir verbieten allen Sachsen, auf allgemeinen Volksversammlungen zu tagen, wenn sie nicht unser Sendbote aus unseren Befehl zusammengerufen hat. Sondern jeder Graf soll in seinem Kreise Versammlungen halten und Recht sprechen. Und von den Priestern soll darauf gesehen werden, da er nicht anders handle. 24. Das schsische Taufgelbnis/) (Mschsisch.) Altschstscher Text: Braune, Althochdeutsches Lesebuch. Halle 1897. 6. 160. Forsachist diobolae? ec forsacho diabolae. Entsagst du dem Teufel? ich entsage dem Teufel. end allum diobolgelde? end ec forsacho allum diobolgeldae und allem Teufelsopfer? und ich entsage allem Teuselsopser. end allum dioboles uuercum? end ec forsacho allum und allen Teufelswerken? und ich entsage allen dioboles uuercum and uuordum, Thunaer ende Teufelswerken und Worten Donar und Uuden ende Saxnte ende allum them unholdum Wodan und Saxnot und allen den Unholden, the hira genotas sint. die ihre Genossen sind. Gelbist in got alamehtigan fadaer? Glaubst du an Gott, (den) allmchtigen Vater? i) Die Formel ist aus dem Lateinischen ins Altschsische bertragen. Nur die Namen der schsischen Götter Zhuner (Donar), Wodan und Saxnot das ist der hochdeutsche Ziu sind eingefgt. Sie, die er mit seinen Vtern als die hchsten Wesen verehrt hatte, mu der Tufling ausdrcklich als Unholde schmhen.

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 226

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
diesem Wesen nicht in andere Wege sollte vorgebaut werden. Ich hab's oben gesagt und sage es nochmals mit einem Wort, da dieses bel oder Laster der Zauberei mit Feuer nicht, sondern auf eine andere Weise ohne Blutvergieen ganz krftig ausgetilgt werden knne. . . . Dieses will ich endlich alle . . . Urteilet und Richter gebeten haben, da sie dieses, was in diesem Traktat geschrieben ist, mit sonderbarem Flei lesen und wohl erwgen wollen. In Wahr-heit, alle Obrigkeiten, Fürsten und Herrn stehen in groer Gefahr ihrer Seligkeit, wofern sie nicht sehr fleiige Aufsicht bei diesem Handel anwenden . . . Sie mgen nun wohl acht haben auf sich und ihre Herde, welche Gott, der All-mchtige, dermaleinst von ihrer Hand wieder fordern wird. Druck von Belhagen <t Klasing in Bielefeld.

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 7

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 7 - urteilen, wohnt mehr Kraft dem Fuvolke bei. Deshalb kmpfen sie untermischt; denn leicht fgen und schmiegen sich in den Reiterkampf die gewandten Fu-j kmpfer, die sie aus der gesamten jungen Mannschaft auswhlen und vor der Schlachtreihe aufstellen. Fest bestimmt ist auch ihre Zahl; je hundert sind es aus jedem Gau, und eben diese Bezeichnung führen sie unter den Ihrigen. Was zuerst Zahl war, ist nun schon Ehrentitel und Rang. Die Schlachtreihe wird in Keilen aufgestellt. Vom Platze zu weichen, wenn man nur wieder zum Angriff umkehrt, gilt mehr fr klug als fr feige. Die Leichen der Ihrigen retten sie auch aus de-denklichen Schlachten. Den Schild im Stiche gelassen zu haben, ist die grte Schandtat: weder beim Opfern gegenwrtig zu sein, noch die Ratsversammlung zu betreten, ist dem Beschimpften verstattet, und viele, die den Krieg berlebten, haben ihrer Schmach mit dem Stricke ein Ende gemacht. 7. Bei der Knigswahl sehen sie auf Adel, bei der Feldherrnwahl auf Tapfer-feit. Doch steht auch den Knigen keine unbeschrnkte oder unabhngige Gewalt zu; auch die Feldherren Vorbilder mehr als Befehlshaber sichern sich ihren Vorrang durch Bewunderung, wenn sie stets auf dem Platze sind, stets sich hervor-tun, stets vor der Schlachtreihe sich bewegen. brigens Todesstrafe zu ver-hngen oder jemand zu binden oder auch nur zu schlagen, ist lediglich den Priestern anheimgegeben: nicht wie zur Strafe oder auf des Feldherrn Gehei, sondern gleichsam auf Weisung der Gottheit, die sie in den schlachten gegen-wrtig glauben. Auch tragen sie Bilder und Zeichen mit in die Schlacht, die sie aus den heiligen Hainen hervorholen. Was aber vorzugsweise zur Tapferkeit an-treibt: nicht das Ungefhr oder zuflliges Zusammentreten bildet eine Schar oder einen Keil, sondern Familien oder Sippschaften, und in der Nhe sind die Gegen-stnde ihrer Liebe. Von dort wird das Geheul der Weiber, von dort das Weinen der Kinder gehrt. Ihr Zeugnis gilt jedem als das heiligste, ihr Lob als das grte. Vor die Mtter, vor die Frauen bringen sie ihre Wunden, und nicht scheuen sich diese, sie zu zhlen und zu prfen. Speise und ermunternden Zu-fpruch bringen sie ihnen in den Kampf. 8. Es geht die berlieferung, einigemal fei die Schlachtordnung, schon zum Rckzug geneigt und wankend, von den Weibern wieder hergestellt worden durch unablssiges Bitten, durch Vorhalten des Busens und Hinweisen auf die nahe Gefangenschaft, die ihnen ein doppelt unertrgliches bel dnkt, wenn es ihre Frauen gilt: so sehr, da das Freundschastsband mit den Gemeinden vorzglich fest geknpft wird, die unter den Geiseln auch edle Jungfrauen stellen mssen. Ja, etwas Heiliges und Prophetisches, glauben sie, wohne in ihnen, und weder verschmhen sie ihren Rat, noch bersehen sie ihre Aussprche..... 9. Unter den Gttern ehren sie am meisten den Merkurius^), dem an be-stimmten Tagen auch Menschenopfer darzubringen fr Recht gilt; um des Herkules und Mars Huld werben sie mit Tieropfern...... brigens die Götter in Tempelwnde einzuschlieen oder der Menschen-gestallt irgend hnlich zu bilden, das, meinen sie, sei unvertrglich mit der Gre der Himmlischen. Wlder und Haine weihen sie ihnen, und mit den Namen der Götter bezeichnen sie jenes Geheimnis, das sie nur im Glauben schauen. 1) Merkur ist der westgermanische Wodan. Vgl. Mercurii dies (tat.), mercredi (frz.), Wednesday (engl.), Mns- und Gnsdag (ndd.) Mittwoch. a) Mars ist der altgermanische Tiwaz (ahd. Zio). Vgl. Maitis dies (lat.), maxdi (frz.), Teesday (engl.), Ziestac (ahd., mhd.) --- Dienstag.

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 8

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
10. Weissagung und Los beachten sie wie nur irgend ein Volk. Der Brauck beim Losen ist einfach. Eine Rute, von einem Fruchtbaum abgeschnitten zer-schneiden sie zu kleinen Reifem und werfen diese, nachdem sie mit bestimmten Zeichen gemerkt sind, auf ein weies Gewand, ohne Ordnung, wie sie gerade fallen. Darauf nimmt, wenn das Los von Gemeindewegen befragt werden soll der Gemeindepriester, sonst das Familienhaupt selbst, nachdem er zu den Gttern gebetet, den Blick zum Himmel gewandt, dreimal ein Reis auf; die er aufgenommen hat, deutet et dann den Zeichen gem, die zuvor in sie eingeritzt sind. Sind sie ungnstig, findet keine weitere Befragung der denselben Gegen-stand fr den Tag statt: sind sie gnstig, wird noch die Zuverlssigkeit der Prophezeiung einer Prfung unterworfen. Jene allgemeine Weise, Geschrei und Flug der Vgel zu befragen, ist auch hier wohl bekannt; eine Eigentmlichkeit des Volkes ist, weissagende und mahnende Zeichen auch von Pferden zu ent nehmen. Von Gemeindewegen werden diese in eben jenen heiligen Wldern und Hainen gehalten: schneewei und nie berhrt von irdischer Arbeit. Wenn sie den heiligen Wagen ziehen, begleitet sie der Priester mit dem Könige oder den? Fürsten der Gemeinde, um ihr Wiehern und Schnauben zu beobachten. Und keine Art von Wahrsagung findet greren Glauben, nicht anein bei dem Volke, sondern bei den Vornehmen und Priestern. Sich nmlich halten sie fr Diener der Götter, jene fr kundig des Gtterrats. Es gibt auch noch eine andere Weise, Zeichen zu beobachten, vermittelst welcher der Ausgang ernster Kriege erkundet wird. Aus dem Volke, welchem der Krieg gilt, suchen sie auf irgend eine Weise einen Gefangenen aufzugreifen; diesen lassen sie dann mit einem aus der Mitte ihrer Landsleute Gewhlten kmpfen, jeden mit seinen heimischen Waffen. Der Sieg des einen oder des anderen wird als Vorspiel der Entscheidung angesehen. 11. der minder wichtige Angelegenheiten ratschlagen die Fürsten, der be-deutendere alle insgesamt, so jedoch, da auch der das, worber die Ent scheidung dem Volke zusteht, eine Vorberatung bei den Fürsten stattfindet. Sie treten, falls nicht unerwartet etwas Besonderes vorfllt, an fest bestimmten Tagen zusammen, bei Neumond ober Vollmond; denn diese Zeit gilt ihnen als die gesegnetste fr den Beginn eines Geschftes. Nicht nach der Zahl der Tage, wie wir, sondern nach der Zahl der Nchte rechnen sie1); so setzen sie Termine, so treffen sie Verabredungen: die Nacht scheint des Tages Fhrerin. Das ist aber ein Fehler, der aus ihrer Freiheit hervorgeht, da sie nicht auf einmal und wie auf Befehl zusammenkommen, sondern bei der Saumseligkeit der Kommenden auch der zweite und wohl noch der dritte Tag verloren geht. Wie es der Menge behagt, lassen sie sich bewaffnet nieder. Stillschweigen gebieten die Priester, die dann auch das Strafrecht haben. Sodann wird der König oder ein Fürst je nach seinem Alter, seinem Adel, seinem Kriegsruhm, seiner Beredsamkeit angehrt: mehr angesehene Ratgeber als befehlende Machthaber. Mifiel die Meinung, so weisen sie sie mit unwilligem Geschrei ab; gefiel sie, so schlagen sie die Frameen zusammen. Als die ehrendste Art des Beifalls gilt es, mit Waffenklang zu loben. 12. Verstattet ist es, bei der Versammlung auch Klagen und Prozesse auf Tod und Leben anhngig zu machen. Zwischen den Strafen machen sie einen l) Reste dieser Zhlung zeigen Fastnacht, Weihnachten und die heiligen 12 Nchte, sowie engl, fortnight (14 Tage); vgl. auch Sonnabend.

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 183

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 183 - B. Adel und Stdter. Quelle: Huttens Dialog: Die Anschauenden." 1520. bertragung: Krschner, Deutsche Nationalliteratur, vd. 17. 1. Abteilung. 6. 311. 47. Phaeton^): Was ist aber der gemeine Adel? Sol: Das ist der Ritterorden, eine groe Macht und Strke deutscher Nation. Denn ihrer sind viel und gebt in Kriegen; der das sieht man noch bei ihnen einen Schein alter Tugend, gute Gewohnheit und den Deutschen angeborene Redlichkeit. Diesen gefllt noch die alte deutsche Weise und hassen alle fremden Sitten, wo die bei ihnen einbrechen. Phaewn: Ich sehe aber wohl, da sie vielen Menschen Verdru tun. Sol: Das tun sie. Phaeton: Und anderen das ihre mit Gewalt nehmen, Krieg und Aufruhr erwecken, auch wider die Fürsten. Aber zu voran und vor allen verfolgen sie Kaufleute. Sol: Dadurch machen sie sich auch viel Feinde....... Phaeton: Warum treibt man sie denn nicht aus? Sol: Damm, da ein Teil das nicht tun win, ein anderer Teil es nicht vermag, ob er es gern wollte. Phaeton: Welche wollen das nicht tun? Sol: Die Fürsten; denn einige brauchen sie zur Bestimmung ihrer Gewalt. Ja, ich mag sagen, auf denen steht die Macht aller Fürsten............ Phaewn: Und ist aus dieser Ursache solche Ruberei bei den Deutschen?...... Sol: Am meisten aus dieser, wiewohl auch aus einer anderen. Phaeton: Welches ist die? Sol: Aus Ha gegen die Kaufleute und freien Städte..... Phaeton: Warum hassen sie Kaufleute? Sol: Darum, da sie auslndische Ware zu ihnen bringen als Spezerei, Seiden, Purpur und andere, die zu nichts denn einer unntzen Pracht und berflu gebruchlich, verkehren die besten und mnnlichen Sitten ihrer Nation, indem sie auslndische Gewohnheiten und ein weiches Leben einfhren, das der deutschen Art von Natur zuwider und nicht mit Unrecht verhat ist. Phaeton: Sie haben Grund; denn ich kann mir wohl denken, dieweil ihrer viele sich also zart und weichlich halten, da bei wenigen bleibt Achtung vor strenger Tugend.......So knnen sie die Stdter ja vertreiben! Sol: Das htten sie schon lngst getan, wren sie nicht mit Mauern und Befestigungen umringt gewesen. So nun die Miggnger diesen Behelf gebrauchen, ist der einzige Weg der geblieben, sie zu beleidigen, sobald. einer auerhalb der Mauern wandelt, da sie den berfallen und betupfen. Phaeton: Meines Bedenkens ist es nicht unntz, da die Verweichlichten also in Furcht gehalten werden, auf da sie nicht aus allzu groer Sicherheit noch rger werden. *) Eine Unterhaltung zwischen Sol" und Phaeton", die vom Sonnenwagen aus auf den Reichstag zu Augsburg (1518) herabsahen.

7. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 1

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
I. Zur Vorgeschichte der Mark Brandenburg bis zur Besitznahme durch die Hohenzollern. i. der die Sitten der Slawen. Quelle: Helmold, Chronik der Slawen (Lateinisch^). I, 52. bersetzung: B. Schmeidler, Helmolds Chronik der Slawen. 3. Aufl. Leipzig 1910. (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Band 56.) S. 121123. Auer den heiligen Hainen und Hausgttern, an denen Fluren und Drfer Uberflu hatten, waren die ersten und vorzglichsten unter den Gttern Prove, der Gott des Oldenburger Landes, Siwa, die Gttin der Polaben, und Radigast, der Gott des Obotritenlandes. Diesen waren Priester geweiht und wurden besondere Opfer dargebracht, und man verehrte sie auf mancherlei Weise. Die Feste nmlich, die zu Ehren der Götter zu feiern sind, sagt der Priester nach dem Aus-fall des Loses an, und dann kommen Männer, Frauen und Kinder zusammen und bringen ihren Gtzen Opfer dar, bestehend in Rindern und Schafen; ja sehr viele opfem auch Menschen, Christen nmlich, weil sie erklären, am Blute der-selben htten die Götter Wohlgefallen. Nachdem das Opfertier gettet ist, kostet der Priester von dem Blute desselben, um sich zum Empfange gttlicher Weisung mehr zu befhigen. Denn da die dmonischen Wesen durch Blut leichter an--zulocken sind, ist die Meinung vieler. Wenn dann das Opfer dem Brauche gem vollzogen ist, wendet sich das Volk zu Schmaus und Freude. Die Slawen haben aber einen sonderbaren aberglubischen Gebrauch; bei ihren Schmusen und Zechgelagen lassen sie nmlich eine Schale herumgehen, auf welche sie im Namen der Götter, nmlich des guten und des bsen, Worte, nicht der Weihe, sondern vielmehr der Entweihung ausschtten. Sie glauben nmlich, alles Glck werde von einem guten, alles Unglck von einem bsen Gotte gelenkt. Daher nennen sie auch den bsen Gott in ihrer Sprache Diabol oder Zcerneboch, d. h. den schwarzen Gott. Unter den vielgestaltigen Gottheiten der Slawen ist vor allen Zvantevith zu erwhnen, der Gott des Landes der Rugianer, der nmlich in Orakelsprchen am wirksamsten sein soll; im Vergleich zu ihm betrachten sie die anderen Gottheiten nur als Halbgtter. Daher pflegten sie ihm wie zur besonderen Ehre alle Jahre einen Christen, auf den das Los fllt, zu opfern. Dahin ber-sandten sie sogar aus allen slawischen Lndern bestimmte Summen zu den Kosten der Opfer. Den Dienst am Heiligtum aber versehen sie mit auerordentlicher Ehrfurcht und Sorgfalt; denn weder leisten sie leichthin einen Eid, noch dulden sie, x) der Helmold vgl. Teil I. S. 94. Anm. 1. W, u. O. Heinzr.kinghorst, Quellenlesebuch, n. 1

8. Das Altertum - S. 43

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
43 Auch die Menschen entstammen der allgemeinen Mutter Erde. Die ersten Shne der Erde, die Giganten, waren so stark, da sie den Gttern die Herrschaft streitig machten; deshalb nahmen ihnen diese das Feuer, damit das Menschengeschlecht geschwcht wrde. Prometheus aber, ein Titanensohn, entwendete das Feuer vom Himmel und brachte es den Menschen zurck. Zur Strase dafr lie ihn Zeus an einem Felsen des Kaukasus festschmieden, wo ihm ein Adler tglich die Leber ausfra; erst Herakles erlste ihn. Darauf schufen die Götter eine Jungfrau, die sie Pandra nannten. Sie gaben ihr eine Bchse, schlssen in dieser alles Unheil ein und sandten Pandora zu den Menschen. Sie ffnete ihre Bchse, und alle bel flogen heraus und befielen die Menschen; nur die Hoffnung blieb ihnen noch. Als nun die Menschen im Verlauf der Zeiten immer gottloser wurden, beschlo Zeus, sie alle zu verderben. Nur des Prometheus Sohn Deuklion und seine Gattin Phrrha sollten am Leben bleiben. Zeus schickte nun eine groe Flut, die alles Land berschwemmte. Deuklion und Phrrha flohen auf deu hohen Parnassus und warteten dort das Sinken der Ge-Wsser ab. Dann stiegen sie hernieder und warfen auf das Gehei des Orakels in Delphi Steine hinter sich; aus diesen entstand das neue Menschen-geschlecht, nmlich aus den Steinen des Deuklion Männer und ans denen der Phrrha Weiber. Von Hellen, des Deuklion Sohn, stammen die Hellenen ab. Die Götter der Griechen. So war die Erde mit den Menschen geworden, in der die Götter regierten. Der Vater und Herr der Götter und der Menschen ist Zeus (Jupiter). Er thront mit seinem Geschlechte auf dem mit Wolken umhllten Olymp, wo er im glnzenden Palaste, von seinen Ausflgen in die Welt ausruhend, mit den Gttern Ambrosia (Gtterspeise) und Nektar (Gtterwein) geniet. Er hat als der Gott des Donners die segnenden und zerstrenden Krfte des Himmels in seiner Ge-walt, regiert auch das Schicksal der Sterblichen. Er hrt die Eidschwre, erbarmt sich der Schutzflehenden, schirmt die Fremdlinge und errettet aus Not und Gefahr. Als König fhrt er den goldenen Herrscherstab mit dem ihm heiligen Vogel, dem Adler. Als Donnerer kennzeichnen ihn die Donnerkeile und die gis, ein furchtbar strahlender, blendender Schild, der Wolke gleich, aus der die Blitze zucken. Die Gemahlin des Zeus, Hera (Juno), die hohe Himmelsknigin, auf goldenem Sessel neben ihrem Gemahl thronend, war die Schtzerin der Ehe. Ihr war der stolze Psan heilig. Der Bruder des Zeus, Poseidon (Neptun), ist der Beherrscher des

9. Das Altertum - S. 45

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
45 winterliche de der Natur ist das Werk der dann trauernden und zrnenden Mutter. Sie lehrt die Herrscher des von ihr geliebten Elensis die Feier der eleusinischen Mysterien, die sich auf Saat und Ernte, Ersterben und Wiederausleben der Natur, Tod und Auferstehen beziehen. An die Verehrung der Demeter schliet sich der Dienst des Dionhsius (Bacchus), des Weingottes. Er ist der Sohn des Zeus und in Theben geboren. Als Gott der ppigen Fruchtbarkeit und des Weinstockes bringt er den Menschen Freude und Begeisterung. An seinen Festen werden begeisterte Lieder unter Musikbegleitung (Dithyramben) gesungen, die die Thaten und Geschenke des Gottes seiern. Umgeben von tierhnlich dargestellten Satyrn und Silenen, Bacchantinnen oder Mnaden, rasenden Weibern, aus seinem Gespann von Tigern oder Panthern sitzend, erobert sich Dionhsius die Welt. Als Waffe tragen seine Anhnger den mit Ephen umwundenen Thyrsusstab, und ihr Zuruf lautet Eve. Hestia (Vesta), die jungfruliche Schwester des Zeus, ist die Gttin des Familienlebens, des huslichen Herds, auf dem ein ihr geweihtes Feuer bestndig unterhalten werden mu. Da der Staat sich aus der Familie entwickelt hat, so ahmte er diese Einrichtung nach und nhrte im Regierungs-gebude, im Prytanenm, durch unvermhlte Jungfrauen ein ewiges Feuer fr die Gttin. Von diesem heiligen Herde nahmen die Ansiedler das Feuer in die Fremde mit. Apollo und Artemis, die Kinder des Zeus und der Leto (Latua), sind auf der Insel Delos geboren. Sie sind die Gottheiten des Lichts, und da ihre Strahlen den Pfeilen zu vergleichen sind, so führen sie nicht blo den Bogen, sondern entfernen auch mit ihren Geschossen Krankheit und Tod. Als Sonnengott (Helios) sieht Phbus Apollo alles Irdische und dringt in die verborgenen Tiefen des Menschenherzens wie der Zukunft ein. So wird er der Mund des Zeus, der Orakelgott, und spendet von seinem Orakel zu Delphi aus durch die Pythia Ratschlge, die freilich oft von den leidenschaftlich verblendeten Menschen salsch aufgefat werden. Als der Beschtzer alles Schnen und Guten straft er den Frevler und rcht jede belthat, aber er heilt auch und shnt, verscheucht bel und Tod. Seine heilbringende Kraft ist verkrpert in seinem Sohne Asklepius (skulap), dem Gott der Heilkunde, mit dem Attribut der Schlange, dem Symbol der sich verjngenden Lebenskraft, und in seiner blhenden Tochter Hygiea, der Gesundheit. Als Meister der Lyra, der mit seinem Saitenspiel die Herzen der Götter bezaubert, ist Apollo der Gott der von ihm begeisterten Snger und der Fhrer der neun

10. Das Altertum - S. 47

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
47 Ares (Mars), der Sohn des Zeus und der Hera, ist der erzgepanzerte, strmische Kriegsgott, der am Kampfgetmmel und Mnnermorde seine Freude findet; in seinem Gefolge ist Eris, die Erregerin des Streites. Er wird oft von der besonnenen Pallas Athene besiegt und von Aphrodite gebndigt. Aphrodite (Venus), die Gttin der Liebe und Schnheit, ist aus dem Schaum des Meeres geboren und wurde darum auf vielen Inseln verehrt z. B. auf Cypern. Ihr Sohn ist Eros (Amor), ein Gtterknabe, der mit seinen Pfeilen die Herzen der Sterblichen verwundet. In ihrem Gefolge befinden sich die Gttinnen der Anmut, die Chariten (Grazien). Die Taube, Myrte und Rose sind ihr heilig. 3. Das Heldenzeitalter. Das Heldenzeitalter, die Vorzeit der griechischen Geschichte, ist von der Sage dicht umhllt. Nach dem Glauben der Griechen verkehrten in dieser Zeit die Götter in engster Berhrung mit den Sterblichen, wandelten sichtbar unter ihnen, nahmen an ihren Schicksalen teil und griffen in diese ein. Sie machten tapfere Helden zu ihren Werkzeugen und begabten sie mit bernatrlichen Krften, damit sie als Wohlthter der Menschen die noch junge Erde von Schrecknissen und Ungetmen reinigen, die Feinde des griechischen Volkes bewltigen und allenthalben Ordnung, Gesittung und Bildung begrnden und frdern halfen. Die Heroen verrichteten ihre khnen Wagnisse und mhseligen Thaten teils einzeln, teils gemeinsam; immer knpfen sich ihre Schicksale an bestimmte rtlichkeiten. Der Hauptheld des dorischen Sagenkreises ist Herakles, der des ionischen Theseus; die bedeu-tendsten gemeinsamen Unternehmungen sind der Argonautenzug, der Zug der Sieben gegen Theben und der trojanische Krieg. a) Herakles (Herkules). Herakles, der Sohn des Zeus und der Alkmene, wurde zu Theben geboren. Schon in der Wiege war er so stark, da er zwei Schlangen erwrgte, die seine Feindin, die Gttermutter Hera, gesandt hatte, ihn zu tten. Als er herangewachsen war, zog er aus, groe Thaten zu voll-bringen. An einem Scheidewege erschienen ihm zwei Jungfrauen, die ihn einluden, ihnen zu folgen, die Tugend und das Laster; jene versprach Arbeit und Mhsal; diese ein Leben voller Freuden; aber Herkules ver-schmhte das Laster und folgte der Tugend. Als er herangewachsen war, vermhlte er sich; aber Hera schlug ihn mit Wahnsinn, so da er Gattin und Kinder ermordete. Zur Bue mute er sich in den Dienst des feigen und schwachen Knigs Eurhstheus von
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